Ich bin vor allem Landschafter, bin völlig ausgelastet damit, der farblichen und räumlichen Vielfalt nachzuspüren, die um mich herum aufgebaut ist. Ich bin zufrieden, wenn ich mich eine Zeit lang an und in einer Landschaft abgearbeitet habe, nicht um sie möglichst genau abzubilden, sondern um sie zu erleben, zu analysieren und mir malend anzueignen.
Meine Malerei ist gegenständlich, aber nicht fotorealistisch. Beim Malen schlüpft soviel an früher Gesehenem, an spontaner Laune und auch an Tagesform mit hinein, dass das fertige Werk oft nur „ähnlich“ ist. Aber manchmal gelingt es, etwas vom Charme des Ortes, der Wärme der Sonne oder dem Spiel der Wolken festzuhalten.
Das geht ohne intellektuelle Verfremdung, ohne Verrätselung und artifizielles Beiwerk. So entstehen meist klein- bis mittelformatige Aquarelle und Ölbilder, die oft auch grafische Elemente zeigen und damit auf den Zeichner deuten.
Die Äußerung eines Kunstprofessors „Der malt Bäume und Blumen“ kann ich schmunzelnd ertragen, zumal es Bäume und Blumen schon länger gibt als Kunstprofessoren...
„Vor allem aber die Lust an der Farbe und das Erkennen der Strukturen in Natur und Alltag förderten eine großzügige, kräftige Malerei“ (Dr. Friedhelm Häring im Katalog „Gerd Römer“)

BIOGRAFIE
1936
Geboren in Laubach, aufgewachsen in Grünberg/Oberhessen, als zweites von vier Kindern; Vater Studienrat
1945
Ausbombung, Hungerjahre. Wiederaufbau des Elternhauses führt zur Berufswahl Architekt
1956 - 1963
Studium der Architektur an der Technischen Hochschule Darmstadt, dort künstlerische Ausbildung durch Bruno Müller-Linow, Wilhelm Loth und Hans Gerhard Evers; seitdem Aquarellmalerei, Schwerpunkt Landschaft
seit 1977
Etwa 90 Gruppenausstellungen und 50 Einzelausstellungen vorwiegend in Hessen
1979
Erste Radierungen
1980 - 1988
Geschäftsführung des Sonderbaufonds zur künstlerischen Ausgestaltung von Bauten des Landes Hessen; seitdem bis 2009 Mitarbeit im Fachbeirat Kunst der Hessischen Staatsbauverwaltung, dabei u.a. Betreuung des Projekts "Gießener Kunstweg"
1981
Aufnahme in den Oberhessischen Künstlerbund e.V. Gießen (Vorsitz 1983-1986)
1982
Beginn der Ölmalerei; Anregungen durch den Marburger Maler Franz Frank (1897-1986), der dem Expressiven Realismus zugerechnet wird
1983
Mitglied im "Malerstübchen Willingshausen" am Ort der ersten Malerkolonie Europas
1994
Herausgabe eines Katalogs
Malreisen in Europa, Afrika und Nord- und Südamerika
Jury-Tätigkeit für Kunst im Öffentlichen Raum